2022-05-18
Die Geburt eines Babys ist immer wieder ein kleines Wunder. Vor allem ist es zunächst für Mama und Baby ein eher anstrengender Vorgang. Und nicht immer wird es als schönes Erlebnis empfunden.
Mamas können im Nachhinein berichten, wie es ihnen ergangen ist. Was war schwierig und was war schön?
Und den Babys? Wie geht es ihnen? Versuchen wir die Sicht des Babys einzunehmen.
Stell dir vor, du lebst in einem schönen warmen Raum, du kannst dich frei bewegen, dich drehen und wenden. (Ein bisschen so, als ob du dich im warmen Wasser treiben lässt). Zeitweise machst du auf dich aufmerksam, in dem du die Hand oder den Fuß ausstreckst. Dann spürst du, wenn du schon ein paar Monate lebst, auch eine Reaktion von außen. Du kannst spüren, wenn jemand die Hand von außen auflegt und du hörst Musik und Sprache. Ein angenehmer und sicherer Ort.
Irgendwann wird dieser Raum dann allerdings zu klein und es ist die Zeit gekommen, diesen Raum zu verlassen! Du spürst natürlich auch die Aufregung deiner Mama. Du spürst, wie du gedrückt wirst. Dieser Druck kommt am Anfang in langen Abständen und später dann immer schneller. Wenn du eine Weile auf der Welt bist, wirst du dann erfahren, dass dies Wehen genannt wird. Hast du den meist stundenlangen Vorgang hinter dir ändert sich ALLES für dich! – du fühlst die Kälte im Raum, es ist laut – alle Stimmen erscheinen um ein vieles lauter, es sind neue Geräusche, die du gar nicht kennst. Deine Augen könne sich nicht öffnen, weil grelles Licht auf sie einströmt. Du spürst Aufregung und Unruhe um dich herum und - du kannst dich nicht mehr gewohnt selbst bewegen!! Du spürst einen enormen Druck (Gravitationskraft) auf dir, so dass du dich erstmal gar nicht mehr bewegen kannst. Dieser Zustand wird ein paar Wochen andauern, meist so ab dem 5. Monat erlangst du mehr Autonomie, indem du dich anfängst zu drehen.
Kein Wunder also, dass Babys ihren Unmut dann über Schreien kundtun! Du bist nun nicht mehr so eng mit der Mama verbunden, sondern musst dir einen anderen Weg suchen, um an Nahrung zu kommen. Du wirst angezogen, um die Kälte des Raumes zu mildern. Dies ist eine enorme Umstellung aus der Sicht des Babys und manche Menschen bezeichnen es deswegen auch als Trauma. Aber die gute Nachricht - es gibt doch ganz vertraute Personen um dich herum. Du erkennst den Geruch deiner Mama und ihre Stimme – und Papa erkennst du natürlich auch. Zunächst zwar nur schemenhaft, aber das wird sich im ersten Lebensjahr ändern.
Admin - 11:16:15 | Kommentar hinzufügen